BMBF-Fokuspapier „Gesundheitsforschung und -innovation für die Zukunft Europas“ zum 10. EU-Rahmenprogramm veröffentlicht

2027 wird das aktuelle EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation - Horizont Europa - enden und 2028 durch ein neues Programm abgelöst werden.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat als Impuls für die Diskussionen zur Vorbereitung eines 10. EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation (FP10) das Fokuspapier „Gesundheitsforschung und -innovation für die Zukunft Europas“ veröffentlicht. Das BMBF betont darin die Bedeutung der Förderung von Verbundprojekten in einem thematisch auf Gesundheit fokussierten Programmteil. In dem Papier werden die Herausforderungen, mit denen Europa in Gesundheitsforschung, -innovation und -versorgung konfrontiert ist, aufgezeigt, und die Notwendigkeit eines breiten Ansatzes zur Adressierung der Herausforderungen wird hervorgehoben. Sieben Themen für eine holistische europäische Gesundheitsforschung werden betont:

  • Gesundheitsdeterminanten
  • Prävention
  • Verständnis von Krankheiten
  • Bekämpfung von Krankheiten
  • Gesundheitssysteme
  • Neue Technologien und Methoden für Forschung, Entwicklung und Versorgung
  • Digitalisierung und KI

In die Erstellung des Fokuspapiers sind die Ergebnisse einer Umfrage der Fachszene sowie eines Expertenworkshop eingeflossen. Das Fokuspapier ist Teil einer Reihe von Papieren des BMBF, die auf Einzelaspekte der vorläufigen deutschen Positionierung zum nächsten EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation genauer eingehen und das bereits im Mai 2024 veröffentlichte Diskussionspapier der Bundesregierung ergänzen.

Mit den Papieren positioniert sich das BMBF in den Diskussionen zur Zukunft der europäischen Forschungsförderung nach dem Ende von Horizont Europa. So steht aktuell in Frage, ob es überhaupt ein eigenständiges Rahmenprogramm geben wird oder dieses mit anderen EU-Programmen in einem Wettbewerbsfähigkeitsfond (Competitiveness Fund) aufgeht. Das Europäische Parlament hat sich inzwischen für ein eigenständiges Rahmenprogramm ausgesprochen, ebenso die Forschungsministerinnen und -minister der EU-Mitgliedstaaten, die in der sogenannten Warschauer Erklärung die Bedeutung der eigenständigen Rahmenprogramme hervorheben.

Der nächste Schritt der Europäischen Kommission wird der Vorschlag für den mehrjährigen Finanzrahmen 2028-2035 sein, aus dem ersichtlich werden wird, ob ein eigenes Budget für Forschung und Innovation vorgesehen ist. Hierzu führt die Europäische Kommission aktuell eine öffentliche Konsultation durch, in deren Rahmen Sie sich zu einem eigenständigen EU-Programm für Forschung und Innovation mit festgelegten Budget positionieren und auf die Bedeutung der Gesundheitsforschung in EU-Verbundprojekten für die Adressierung gesellschaftlicher Herausforderungen und die Wettbewerbsfähigkeit Europas hinweisen können. Eine Teilnahme ist bis zum 06. Mai 2025 möglich.