Weitere Partnerschaften

Partnerschaften sind im Cluster Gesundheit ein wichtiger Ansatz zur Umsetzung von Horizont Europa.

Kollage mit Elementen von IT und Medizin

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Europäische Partnerschaften in Horizont Europa

In den Partnerschaften etabliert die Europäische Kommission gemeinsam mit öffentlichen Partnern (z. B. Forschungsförderorganisationen) und/oder privaten Partnern (z. B. Industrieverbänden) ein eigenständiges Forschungs- und Innovationsprogramm. Ein ähnliches Konzept wurde bereits in den vorangegangenen EU-Rahmenprogrammen umgesetzt, etwa als öffentlich-öffentliche Partnerschaften wie ERA-NETs und Joint Programming Initiativen oder als öffentlich-private Partnerschaften wie die Innovative Medicines Initiative (IMI).

Neben den Ausschreibungen der Europäischen Kommission im Cluster Gesundheit von Horizont Europa, bieten die meisten Europäischen Partnerschaften im Rahmen eigener Förderprogramme weitere Möglichkeiten zur Förderung von transnationalen Verbundforschungs- und Innovationsprojekten. In bestimmten Themenfeldern wird sogar der Großteil der Förderung über die Partnerschaften umgesetzt.
Im Laufe der ersten vier Jahre von Horizont Europa werden im Cluster Gesundheit neun Partnerschaften etabliert. Diese nehmen in den Jahren 2022 bis 2024 sukzessive ihre Tätigkeiten auf. In den Folgejahren werden ggf. wenige weitere Partnerschaften entstehen. Eine Übersicht über alle Partnerschaften im Bereich Gesundheit und weitere Informationen finden Sie auf der Website der Europäischen Kommission.

Die verschiedenen Partnerschaften werden auf unterschiedliche Arten aufgesetzt: als institutionalisierte, kofinanzierte und ggf. koprogrammierte Partnerschaften. Die Förderbekanntmachungen der Partnerschaften werden auf unserer Website veröffentlicht: Health Partnerschaften und ERA-Netze - NKS Gesundheit

► Institutionalisierte Partnerschaften

  • Global Health EDCTP3 Joint Undertaking Partnerschaft - (GH EDCTP3 JU)

Die European and Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP) ist eine seit Jahren bestehende öffentlich-öffentliche Partnerschaft, die Projekte zu vernachlässigten und armutsassoziierten Krankheiten fördert. Die Partnerschaft wird unter Horizont Europa als Global Health EDCTP3 Joint Undertaking Partnership unter dem Kürzel GH EDCTP3 JU fortgeführt. Sie wird gemeinsam von der Europäischen Kommission sowie Förderorganisationen aus Europa und Partnern aus Subsahara-Afrika umgesetzt. Die EDCTP fördert Forschungsprojekte sowie Maßnahmen des Kapazitätsaufbaus in Subsahara-Afrika. Die ersten Ausschreibungen wurden im Mai 2022 veröffentlicht. Mehr zur EDCTP finden Sie auf unserer Website und auf der EDCTP-Website, die Ausschreibungen von EDCTP auch auf der Website der Europäischen Kommission.

  • Innovative Health Initiative

Die Innovative Health Initiative (IHI) ist eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen der Europäischen Union − vertreten durch die Europäische Kommission − und verschiedenen Industrieverbänden aus dem Gesundheitsbereich. Die IHI veröffentlicht mehrmals jährlich offene Ausschreibungen; die ersten Ausschreibungen sind im Juni 2022 erfolgt. Sie fördert Projekte, in denen eine Industriebeteiligung sowie Eigenbeiträge beteiligter Unternehmen obligatorisch sind. Sie ist die Nachfolgeinitiative der Innovative Medicines Initiative (2007-2021), wobei die thematische Breite und das Spektrum der beteiligten Unternehmen deutlich erweitert wurde. Mehr zu IHI finden Sie auf unserer Website und auf der Website der IHI.

► Kofinanzierte Partnerschaften
 

Zwischen 2022 und 2024 werden sukzessive sechs kofinanzierte Partnerschaften etabliert.

  • European Partnership for the Assessment of Risk from Chemicals (PARC)

Ziel von PARC ist es, das Wissen über chemische Substanzen zu verbessern, um so die Gesundheit der Menschen und die Umwelt besser zu schützen. Die Partnerschaft hat 2022 begonnen. In PARC arbeiten primär Forschungsakteure zusammen; offene Ausschreibungen sind nicht geplant. (Damit handelt es sich bei dieser Partnerschaft um einen Ausnahmefall; alle anderen kofinanzierten Partnerschaften im Cluster Gesundheit planen offene Ausschreibungen.) Insgesamt sind 200 Partnerorganisationen aus 28 Ländern sowie EU-Einrichtungen an PARC beteiligt. Von deutscher Seite führend beteiligt sind das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Umweltbundesamt (UBA). Mehr zu PARC finden Sie hier.

  • Fostering ERA for Health (ERA4Health)

ERA4Health ist eine thematisch breit aufgestellte Initiative in der Förderorganisationen gemeinsam Forschungs- und Innovationsprogramme im Themenfeld Gesundheit etablieren. In ERA4Health arbeiten 34 Organisationen aus 22 Ländern zusammen. Die Initiative ist Ende 2022 gestartet und hat bereits die ersten offenen Ausschreibungen veröffentlicht. Deutscher Partner ist in Vertretung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) der DLR-Projektträger. Mehr zu ERA4Health finden sie auf der ERA4Health-Website.

  • Transforming Health and Care Systems

Transforming Health and Care Systems (THCS) hat das Ziel, basierend auf neuem Wissen, die Gesundheitssysteme Europas nachhaltiger, effizienter, resilienter, inklusiver, innovativer und qualitativ hochwertiger, sowie menschenzentriert, und zugänglich zu gestalten. In THCS arbeiten aktuell 62 Organisationen aus 25 Ländern zusammen. Es ist kein deutscher Förderer beteiligt. Daher werden deutsche Einrichtungen über die Ausschreibungen der Partnerschaft voraussichtlich keine Fördergelder erhalten können. Mehr zu der Partnerschaft THCS finden Sie auf der THCS-Website.

  •  European Partnership for Personalised Medicine

Ziel der Partnerschaft ist die Koordinierung zwischen der EU, EU-Mitgliedstaaten und Regionen und Förderung von Forschung im Themenfeld Personalisierte Medizin. Dadurch soll auch eine schnellere Implementierung von Forschungsergebnissen und Innovationen in der klinischen Praxis sichergestellt werden. Die Partnerschaft ist die Nachfolgeinitiative von ICPerMed und dem Horizont-2020-ERA-Net ERA PerMed. Sie wird voraussichtlich Ende 2023 starten und offene Ausschreibungen durchführen. Mehr zu ICPerMed finden sie auf der ICPerMed -Website.

  • European Partnership on Rare Diseases

Ziel der Partnerschaft ist es, das Leben von Menschen mit seltenen Erkrankungen zu verbessern, indem neue Diagnostik und Behandlungen entwickelt werden. Sie wird europäische, nationale und lokale Forschungs- und Innovationsprogramme koordinieren und Forschungsförderung und Forschung unterstützende Aktivitäten zusammenführen. Die Partnerschaft ist die Nachfolgeinitiative des Horizont-2020-Joint-Programmes EJP Rare Diseases. Sie wird voraussichtlich Ende 2023 starten und dann offene Ausschreibungen durchführen. Mehr zu EJP Rare Diseases finden sie auf der EJP Rare Diseases -Website.

  •  European Partnership for One Health/Antimicrobial Resistance (AMR)

Die Partnerschaft möchte Aktivitäten und Förderung im Themenfeld Antimikrobielle Resistenzen zwischen der EU und den beteiligten Ländern koordinieren und abstimmen. Ziel ist es, zu dem European One Health Action Plan against AMR sowie dem WHO Global Action Plan on AMR beizutragen. Die Partnerschaft ist die Nachfolgeinitiative der seit Jahren bestehenden JPI AMR. Sie wird voraussichtlich Ende 2024 starten und dann offene Ausschreibungen durchführen. Mehr zu JPI AMR finden sie auf der JPI AMR -Website.

  •  European Partnership on Pandemic Preparedness

Als neunte Partnerschaft im Cluster Gesundheit ist die European Partnership on Pandemic Preparedness geplant. Mittels welchen Partnerschaftstyps (kofinanziert oder koprogrammiert) sie umgesetzt werden soll, ist noch nicht geklärt. Sie wird aktuell durch das EU-Projekt BE.READY vorbereitet. Mehr Informationen zu dieser Partnerschaft entnehmen Sie dem Entwurf der Europäischen Kommission.


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