Vorschläge für das nächste Rahmenprogramm für Forschung und Innovation und den Europäischen Fonds für Wettbewerbsfähigkeit durch die Europäische Kommission:
Die Europäische Kommission hat am 16. Juli ihre Vorschläge für das nächste Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (2028-2034) sowie für einen neuen Europäischen Fonds für Wettbewerbsfähigkeit („Competitiveness Fund“, ECF) veröffentlicht. Im ebenfalls vorgelegten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) mit einem Gesamtvolumen von 2 Billionen Euro sind 175 Milliarden Euro für Horizont Europa und 409 Milliarden Euro für den ECF vorgesehen. Zwischen beiden Programmen besteht eine enge Verbindung. So soll insbesondere die bisher in den „Clustern“ geförderte themengebundene Verbundforschung künftig eng mit anderen Maßnahmen des ECF verknüpft werden. Ziel des ECF ist es in strategische Technologien zum Nutzen des gesamten Binnenmarkts zu investieren und durch die Bündelung verschiedener Programme den Zugang zu europäischen Mitteln über ein einheitliches Regelwerk zu vereinfachen. Die Unterstützung des ECF, auch für Forschung und Innovation, konzentriert sich auf vier Bereiche:
- Sauberer Übergang und Dekarbonisierung
- Digitaler Wandel
- Gesundheit, Biotechnologie, Landwirtschaft und Bioökonomie
- Verteidigung und Weltraum
Die Legislativvorschläge der Europäischen Kommission werden in den kommenden zwei Jahren mit den Mitgliedstaaten im Rat der Europäischen Union sowie dem Europäischen Parlament abgestimmt werden. Weitere Informationen sowie Factsheets finden Sie auf der Website der Europäischen Kommission.
Vorab wurden bereits Positionen von Stakeholdern und Mitgliedstaaten in Brüssel eingebracht. Am 26. Juni 2024 hat der Ausschuss für den Europäischen Forschungsraum (ERAC) seine Position zu Gestaltung des nächsten EU-Forschungsrahmenprogrammes (FP10) veröffentlicht. In dem Papier werden neun Empfehlungen erläutert. Dazu gehören beispielsweise die Balance zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung, die Weiterentwicklung von Förderinstrumenten, die Bedeutung der Geistes- und Sozialwissenschaften, die Bedeutung der Infrastrukturen und die Vereinfachung der administrativen Vorgänge. Zum ERAC gehören Delegierte der EU-Mitgliedstaaten sowie Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission.
Die Bundesregierung hat am 23. Mai 2024 als einer der ersten EU-Mitgliedstaaten ein Diskussionspapier mit Impulsen für FP10 veröffentlicht und in den Diskussionsprozess eingebracht. In diesem Diskussionspapier stellt die Bundesregierung für sie zentrale Aspekte und wichtige Impulse für die Entwicklung des künftigen EU-Rahmenprogramms heraus.
Im Mai 2023 hat die Europäische Kommission eine unabhängige hochrangige Beratergruppe für die Zwischenevaluierung von Horizont Europa zusammengestellt, die auch Empfehlungen für das 10. Rahmenprogramm geben soll. Unter der Führung des ehemaligen portugiesischen Wissenschaftsministers, Manuel Heitor, hat die 15-köpfige Expertengruppe Empfehlungen zur Ausgestaltung von FP10 entwickelt. Der in der Gruppe vertretene deutsche Experte ist Georg Schütte, Generalsekretär der Volkswagen Stiftung und ehemals langjähriger Staatssekretär im Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR). Der ausführliche Bericht kann von der Website des Amts für Veröffentlichungen der Europäischen Union heruntergeladen werden.
Eine Übersicht über bislang veröffentliche Positionspapiere zu FP10 finden Sie auf der Website des ERA Portal Austria.